4.2 Hugo Ball (2)

Als Reaktion auf die bürgerliche Welt, mit ihren Traditionen und Wertevorstellungen, aber auch in Abgrenzung zur expressionistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts, können die Werke der Dadas verstanden werden, die mit ihrer Kunst den Fanatismus der Kriegsteilnehmer ebenso wie die bürgerliche Kunst kritisieren und lächerlich machen wollten. Was war DADA?

Das Gedicht "Karawane" von Hugo Ball ist ein Beispiel für ein Lautgedicht, ein Gedicht also, dass nur von Lauten und Geräuschen lebt, mit ihnen spielt und keinen Sinn herstellt. Wenn man das Gedicht liest, kann man die Wortgrenzen klar erkennen; im mündlichen Vortrag aber kann man sie nicht hören. Das Gedicht zerstört die konventionelle Auffassung von Lyrik und führt die Sprache auf ihren Ursprung zurück, in das sogenannte "Primitive." Ball führte das Gedicht im Cabaret auf, dazu trug er ein Kostüm und variierte seine Stimme. Viele der Gedichte wurden gezielt zur Performanz geschrieben. Die Künstler improvisierten dabei immer wieder ihre eigenen Werke, so dass der Zufall zum wichtigen Prinzip dieser Spontankunst wurde.

Berlinische Galerie 2013

Das Zentrum der Dadas war zunächst Zürich, und von dort aus gab es Impulse für die Formierung weiterer Dada-Gruppen in anderen europäischen Städten. Auch in Berlin schloss sich eine Gruppe von KünstlerInnen zusammen, die ihre Werke 1920 in einer Kunsthandlung der Öffentlichkeit vorstellte ("Erste Internationale Dada-Messe"). Heute können Sie diese Sammlung sowie den Nachlass von Hannah Höch, einer bekannten Dada-Künstlerin, im Landesmuseum für moderne Kunst, Architektur und Fotografie (Berlinische Galerie) finden.


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