5.6 Das Dritte Reich (1)

Die aggressive und restriktive Politik der Nationalsozialisten führte in den dreißiger Jahren dazu, dass zahlreiche KünstlerInnen Deutschland verlassen wollten bzw. mussten. Viele SchriftstellerInnen, deren Werke am 10. Mai 1933 verbrannt worden waren, gingen ins Exil und setzten dort ihre Arbeit fort.

Die offizielle Literatur des Dritten Reiches stand nun im Dienst der Nationalsozialisten, die versuchten, den "deutschen Geist" zu erneuern. Sie förderten Schriftsteller, die das Volk idealisierten, seine Verbundenheit zu Land und Boden hervorhoben, deutsche Tugenden heraufbeschworen und ideale Typen kreierten. Deshalb bezeichnet man diese Literatur auch als "Blut- und Bodenliteratur." 

Denkmal ''Jüdische Opfer des Faschismus'' (1957) von Will Lammert vor dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Mitte

Aber nicht alle Künstler konnten oder wollten ins Ausland gehen; aus verschiedenen Gründen zogen einige es vor, in Deutschland zu bleiben. Sie wurden Zeugen der Konsolidierung der Macht der Nationalsozialisten und erlebten, wie politische OppositionelleMenschen mit Behinderungen, jüdische Deutsche, Sinti und Roma sowie Homosexuelle aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die NSDAP erließ eine Anzahl von Gesetzen (z.B. "Die Verordnung der Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben" im November 1938), welche die Verfolgung von Deutschen jüdischer Herkunft gesetzlich festschrieben und legalisierten.

 


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